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5 Fehler bei der Umsetzung eines Software-Projekts

Unternehmen investieren hohe Summen in die Digitalisierung und damit verbundenen Software-Projekte. Entsprechende Fehler, welche sich oft...

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Inhaltsverzeichnis

Unternehmen investieren hohe Summen in die Digitalisierung und damit verbundenen Software-Projekte. Entsprechende Fehler, welche sich oft erst nach mehreren Jahren herauskristallisieren sollten demnach proaktiv vermieden werden.

Wir zeigen Ihnen heute fünf typische Fehler im Rahmen eines Projekts und mit welchen Mitteln hier entgegengewirkt werden kann.

MVPs aufblasen

Vor wenigen Jahren noch, war es nicht unüblich, wenn ein Software-Projekt von seiner Planungsphase bis zur Inbetriebnahme beim Kunden mehrere Jahre in Anspruch nahm.

Durch MVPs (minimal-viable-product - dt. “minimal funktionsfähiges Produkt”), wurden diese Zeiten drastisch reduziert. Nicht nur durch den gemeinsamen Ansatz zwischen Entwicklungsdienstleister und Fachabteilungen, sondern auch durch moderne Tools, sowie agile Entwicklungsvorgehen.

Doch Entscheidungsträger oder fachliche Projektverantwortliche haben große Sorgen bei der Durchführung eines Projektes und wie dieses bei Kollegen und Fachabteilungen ankommen wird. Aus diesem Grunde werden MVPs entgegen ursprünglicher Planungen oftmals aufgebläht und alte Prozesse aus reiner Angst, dass die Nutzerakzeptanz leiden könnte nachgebaut.

Dies führt schlussendlich nicht nur zu einem schlechteren Ergebnis auf lange Sicht, sondern auch zu einem weitaus trägeren Entwicklungsumfeld und längeren Projektzeiten.

Wichtig ist hierbei zu verstehen, dass es nicht darum geht minimalste Funktion abzubilden und z.B. User-Interface/User-Experience oder Integrationen außen vor zu lassen. Es geht schlicht darum, von jeder Ebene - von Benutzeroberfläche, bis zu Geschäftslogik, Integration und Datenhaltung einen gewissen Teilbereich umzusetzen, welches dann ein nutzbares, aber stetig erweiterbares Endprodukt darstellt.

Lassen Sie sich also auf kleine Projektschritte ein und kommunizieren Sie dieses klar mit ihren Nutzern. Selbstverständlich wird nicht jede Funktion von Anfang an dabei sein, einige Prozess-Schritte sind erstmal mit mehr Arbeitsschritten verbunden und noch nicht optimal ausgeführt, aber es bietet eine Basis für spätere Optimierungen und flexibleren Umsetzungsmöglichkeiten für zukünftige Features.

Zu viele Köche

Moderne Unternehmensanwendungen haben immer eine gemeinsame Herausforderung - sie müssen Prozesse unterschiedlichster Personenrollen und teils auch Interessen umsetzen und abbilden.

Sehr schnell kommt man dann in die Verlegenheit viele fachlich sehr gute Personen an einem Tisch zu haben, welche ihre Ansichten und Interessen natürlich einbringen möchten. Wenn hier jedoch kein kundenseitiger Koordinator auserkoren wird, welcher die letztendliche Prüfung und Entscheidung der Prioritäten übernimmt, kann hier relativ schnell ein Kompetenz-Problem entstehen.

Selbst mit den besten Beratungsmöglichkeiten durch die Software-Abteilung oder den externen Software-Dienstleister, können fachliche Entscheidungen nur durch kundenseitige Projektleiter final durchgeführt werden.

Die Erfahrung zeigt - stellen Kunden keinen entsprechenden Projektleiter an die Seite, so existieren viel zu viele “Prio A”-Anforderungen, welche sich zum Teils gegenseitig widersprechen. Das führt zum einem zu einer weitaus schlechteren Umsetzungsdynamik, als aber auch zu einer geringeren Nutzerakzeptanz dem neuen Produkt gegenüber.

Klären Sie als Kunde also interne Hierarchien und Entscheidungswege. Natürlich sollen gemeinsamer Konsens, demokratische Entscheidungsfindungen und flache Hierarchien gefördert werden - jedoch sollte eine entsprechende Instanz vorhanden sein um im Zweifelsfall zu entscheiden und vielleicht noch wichtiger: Nach intern und extern zu kommunizieren.

Die vermeintlichen “eh-da-Kosten”

Gerade mittelständische oder größere Unternehmen unterhalten eine IT- oder gar eine kleine Software-Abteilung. Da liegt es natürlich nahe Projekte intern zu halten und entsprechende Entwicklungen und Integrationen direkt durchführen zu können.

Hier ist jedoch klar Vorsicht geboten und auch der Einzelfall ganz genau abzuwägen. Interne Abteilungen wissen zwar oft relativ genau, was die Fachabteilungen brauchen und wie das Unternehmen funktioniert, jedoch entwickeln Sie Lösungen oft auf alt-bekannten Technologien oder deren Prozessen.

Externe Software-Beratung oder -Entwicklung kann hier - auch wenn es nur unterstützend ist - einen entscheidenden Vorteil bringen. Sie erhalten Know-How aus unterschiedlichen Projekten und können zudem breiteres Technologiewissen in das Unternehmen fließen lassen. Dies ist oftmals durch reine interne Entwicklung nicht immer gegeben. Gerade im Bereich Software-Architektur lohnt es sich langfristig in früheren Projektstadien Ideen, Wissen und Ansichten von externen Experten hinzuzuziehen.

Die internen Abteilungen können aber genau hier entgegenwirken, wo Fachabteilungen oft keine Kompetenzen mehr haben. Den Betrieb und die Integration einer Lösung im Unternehmensumfeld. Externe Digitalisierungs-Dienstleister oder Software-Häuser können nur im geringen Maße auf das interne IT-Ökosystem der Unternehmen eingehen, da die entsprechende Sicht darauf fehlt. Durch den intensiven Austausch hierbei holen Sie das beste aus allen Parteien und deren Blickwinkel heraus.

Fokus auf Kick-Off zu MVP-Spanne

Im ersten Abschnitt beschrieben wir den Umgang mit Minimal-Viable-Products. Dabei geht es, wie beschrieben nicht darum sich auf eine Komponente zu stützen, sondern dem Gesamtprodukt eine minimale Funktionalität zu geben.

Entscheidungsträger, welche Investitionskosten gegenüber Vorgesetzten oder Management rechtfertigen müssen, drängen natürlich, dass nach dem Kick-Off eines Projektes, das MVP möglichst schnell umgesetzt wurde und man sehr schnell die ersten Ergebnisse sehen kann.

Dies ist eine natürliche und nachvollziehbare Erwartungshaltung. Was hierbei jedoch oft vergessen wird ist, dass gerade in der Anfangsphase viel Zeit und Energie in grundlegende Strukturen gesteckt werden muss, so dass diese langfristig und flexibel eingesetzt werden können. Entsprechende “Schnellschüsse” werden im Laufe der ersten Projektphasen immer wieder angepasst, geändert und erfordern dann immer wieder entsprechend hohe technische Migrations- und Integrationsarbeiten.

Im Zweifelsfall nimmt man so, sowohl den Fachabteilungen, als auch den Entwicklern die Möglichkeit vorab Probleme zu identifizieren oder mögliche Konsolidierungen von Prozessen durchzuführen. Fazit ist ein Software-Konstrukt, welches nach mehreren Jahren im Rückblick an diversen Stellen hätte vereinfacht werden können.

Unser Rat: Investieren Sie also entsprechende Zeit und Energie in die Konzeptions- und Architekturphase, auch wenn es in den ersten Wochen dadurch “nichts zu sehen oder herumzuklicken” gibt.

Nicht vorhandene Probleme lösen

Eines der größten Hindernisse in Software-Projekten ist es, dass ein großer Anteil der Zeit investiert wird, nicht vorhandene Probleme zu lösen.

Viele IT- und Software-Beratungsdienstleister, aber auch interne Fachabteilungen finden naturgemäß im Rahmen der Konzeptions- und Umsetzungsphase entsprechende Probleme, die es technisch zu lösen gilt.

Im Nachgang stellt sich jedoch sehr häufig heraus, dass eine nicht unerhebliche Zeit investiert wurde, um vermeintliche Probleme zu lösen, die entweder im realen Umfeld nicht oder nur äußerst selten auftreten, oder mit entsprechenden organisatorischen Maßnahmen behoben werden könnten.

Dies ist nicht nur ein Phänomen, welches technisch begründet liegt, sondern sich durch alle Bereiche eines Projektes niederschlägt. Von der Entwicklung (z.B. übermäßig abstrahierte Architekturen; automatisierte Templating- und Code-Generierung für Anpassungen einmal im Jahr), über die Fachabteilungen (z.B. zu strikte Daten-Validierungen; extrem Eingeschränkte Bereitstellung von Funktionen um eventuelle Fehlbedienungen vorzubeugen) bis hin zum IT-Betrieb (z.B. viel zu groß skalierte Hardware-Umgebungen; mehrfach redundante Systeme bei unkritischen Tools).

Entsprechende aufgezeigte Probleme können Projektkapazitäten und Investitionen binden, welche im Laufe der Umsetzung besser hätten eingesetzt werden können.

Fazit

Es gibt eine Vielzahl an möglichen Fallstricken - sowohl technisch, als auch organisatorisch, ob intern oder extern - welche ein Projekt aufblähen oder auf langfristige Sicht schlecht wartungsfähig oder unflexibel machen.

Genau aus diesem Ansatz und dieser Erfahrung heraus verfolgen wir das klare Ziel, pragmatische und nachhaltige Produkte zu planen und zu entwickeln.

Ohne Hype und mit dem Lehrbuch da wo notwendig, aber immer ehrlich, transparent und innovativ.

Damit gestalten wir Anwendungen, welche ihren Anforderungen entspricht, flexibel eingesetzt werden kann und einfach in Ihrem Umfeld zu integrieren ist.


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